Ich erinnere mich, wie ich ihm sehr früh als Kind begegnet bin. Das heißt wie es mir gewährt wurde, seine allergreifende Präsenz im eigenen Sein als ein unbeschreibliches Gefühl des Glücks und des Zuhauseseins zu spüren.Es war Sommer und ich stand in einer Wiese mit hohem Gras. Ich roch es. Der Wind, der es wogen ließ, durchwogte auch mich. Ich erschauderte von der Schönheit und Vollkommenheit dieses Augenblicks. Das Leben, in dem ich mich fühlte, war in diesem Moment vollkommen rein, unantastbar, geschützt in seiner Heiligkeit. Unsagbare Freude stieg in mir auf. Ich wünschte mir voll Sehnsucht, dieser Moment könnte ewig andauern.
Natürlich endete er recht bald. Doch diese Fenster in die Ewigkeit und in das Heilsein im eigenen Leib und die Dankbarkeit und Freude, hier zu sein, auf dieser Erde, in ihrem Reichtum, ihrem Schutz, wurden mir von da an immer wieder gewährt und immer öfter. Immer kürzer wurden die Abstände dazwischen und immer länger und ausgedehnter die Zeiträume innerhalb dieser Öffnungen. Mit der Zeit verstand ich, dass diese Türen und Fenster, die sich da öffnen konnten für mich, die Resonanz meines eigenen geöffneten Herzens waren. Ich fühlte und erkannte, dass die ausgebreiteten Zeiträume meines vollkommenen Glücks und meiner Freude, meine eigenen ausgebreiteten Flügel meines Herzens sind. So wurde ich groß.Immer wieder suchte ich bewusst und aus einer inneren Notwendigkeit heraus, zu leben, Sommerwiesen auf mit hohem Gras, stellte mich in ihr Wogen, roch ihre Vielfalt. Und da wares wieder, dieses mächtige Wesen, das mich in seine Schwingen hüllte. Widanael.